Visual

News

news

Verbrennungen und Verbrühungen von Kindern sind für alle Eltern ein Schock

Jedes Jahr verbrennen oder verbrühen sich in Deutschland 30.000 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren so schwer, dass sie ärztlich behandelt werden müssen, davon 6000 im Krankenhaus. Drei Viertel von ihnen sind jünger als fünf Jahre. Seit vielen Jahren versorgen die Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil (Bochum) und die Universitäts-Kinderklinik am St. Josef-Hospital (Bochum) Kinder und Jugendliche mit schweren thermischen Verletzungen.

Gemeinsam bilden sie das Brandverletztenzentrum der Ruhr-Universität Bochum. Das hochspezialisierte Verbrennungs-Team aus Ärzten, Pflegekräften, Physiound Ergotherapeuten, Psychologen und Orthopädietechnikern behandelt jährlich etwa 80 Kinder. Bochum gehört damit zu den größten Zentren seiner Art im gesamten deutschsprachigen Raum.

Die Gefahren im Alltag sind groß und werden häufig unterschätzt. „Eine einzige Tasse heiße Kaffee oder Tee kann ausreichen, um bis zu 30% der
Körperoberfläche eines Säuglings oder Kleinkinds zu verbrühen“, sagt Adelheid Gottwald, Vorsitzende von Paulinchen e.V., einer Initiative für brandverletzte Kinder. „Ein Verbrennungs- oder Verbrühungsunfall traumatisiert die ganze Familie. Die Folgen für die Kinder sind sehr schmerzhaft und die Behandlung zieht sich über viele Monate, häufig über Jahre. Die Narben bleiben lebenslang.“

Vorbeugung ist extrem wichtig
Experten schätzen, dass 60% dieser Unfälle vermeidbar wären. Vorbeugung ist im Grunde einfach, doch viele Eltern denken trotzdem nicht daran. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen:
– Tassen oder Kannen mit heißen Getränken weit weg von der Tischkante
– Keine herunterhängenden Tischdecken verwenden
– Töpfe und Pfannen auf dem Herd mit dem Griff nach hinten stellen
– Heiß einlaufendes Badewasser kontrollieren.
– Bügeleisen beim Verlassen des Raumes abschalten
– Viele weitere Tipps für Prävention und Erste Hilfe unter www.paulinchen.de

Die anstehende Grillsaison ist eine weitere große Gefahr. Wer Brandbeschleuniger oder Spiritus auf die Holzkohle gießt, riskiert viel. Die dann drohende Verpuffung ist keine Stichflamme, sondern kann zu einer meterhohen Flammenwand werden.

Dienstag, 31. Mai 2016