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Universitäts-Kinderklinik und niedergelassene Kinderärzte richten gemeinsamen Notdienst ein

DSC_1780  19 x 13Bochumer Eltern müssen zu Notdienstzeiten künftig nicht mehr die Adresse des Dienst habenden Kinderarztes suchen und längere Anfahrten organisieren. Ab 1. Juni 2016 ist dieser Notdienst in der Ambulanz in der Universitäts-Kinderklinik Bochum zentral eingerichtet. Sie ist mit einem neuen großzügigen Empfangs- und Wartebereich ausgestattet. Das Katholische Klinikum Bochum (KKB) hat dafür beträchtlich investiert.

Den Dienst teilen sich 35 niedergelassene Pädiater aus Bochum und Herne. Unterstützt werden sie von Arzthelferinnen, die ausschließlich in der Notfallpraxis Dienst tun. Die Arbeitsteilung und den Vorteil für die Patienten erläutert Eggert Lilienthal, Oberarzt der Kinderklinik-Ambulanz in der Universitäts-Kinderklinik: „Die niedergelassenen Kollegen kümmern sich um schnell beherrschbare Fälle, vor allem fieberhafte Infekte, Magen- und Darmgrippe, Luftwegs- und Hauterkrankungen. Wir Klinikärzte übernehmen bei Notarzt-Einlieferungen und bei stationärem Behandlungsbedarf. So sichern wir gemeinsam eine umfassende Versorgung an einem Ort. Nicht selten stehen wir nebeneinander am Kind.“

Bei bedrohlichen Erkrankungen kann durch kurze Wege sofort klinisch reagiert werden. Prof. Thomas Lücke, (komm.) Direktor der Kinderklinik, sieht deshalb eine wichtige zusätzliche Sicherheit für die betroffenen Kinder und Eltern. Positive Effekte gibt es aus seiner Sicht auch für die Kinderklinik: „Wir entlasten unsere Ambulanz durch die Übernahme vieler Fälle von der KV-Notfall-Ambulanz, vor allem zu Stoßzeiten. Und wir gewinnen mehr Zeit für schwer erkrankte Kinder, die bei uns gut aufgehoben sind.“

„Die Verlegung unseres bisherigen bewährten Systems des Notfalldienstes aus unseren Praxen in die Notfallambulanz der Kinderklinik ist für uns niedergelassene Kinder- und Jugendärzte zunächst sehr ungewohnt und mit einem großen Aufwand verbunden“, betont Dr. Frank Bornemann, Sprecher der niedergelassenen Bochumer Pädiater. „ Aber es ist ein großer Vorteil für die Eltern, eine feste Anlaufstelle für ihre akut erkrankten Kinder zu haben. Die Notfallambulanz ist allerdings nicht die Verlängerung der normalen Praxissprechstunde, sondern nur für wirkliche dringende Fälle gedacht. Hier sind wir auf die Mithilfe der Eltern angewiesen, damit die zum Teil große Zahl der Patienten auch gut versorgt werden kann.“

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) als Kooperationspartner zieht am gleichen Strang. Bezirksstellenleiter Dr. Eckard Kampe: „Wir sehen viele Vorteile in einer zentralen Notfallpraxis: definierte Anlaufstelle für medizinische Fragestellungen außerhalb der Praxiszeiten, enge Absprachemöglichkeiten zwischen linik und Ambulanzteams in kritischen Fragestellungen – im Resultat somit ein optimales Versorgungsangebot für unsere jungen Patienten.“ Das Vorreitermodell für die neue Kindernotfallambulanz steht in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Gelände des St. Josef-Hospitals: Im JosefCarrée werden seit 2010 mit der hausärztlichen Notfallpraxis in Zusammenarbeit mit der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des St. Josef- Hospitals ähnlich positive Effekte bei der Behandlung von Erwachsenen erzielt.

Dienstzeiten für die Notfallbehandlung der niedergelassenen Kinderärzte
Montags, dienstags und donnerstags: 19 – 21 Uhr
Mittwochs und freitags: 16 – 21 Uhr
Samstags, sonntags, feiertags: 09 – 21 Uhr

Dienstag, 31. Mai 2016