Als transdisziplinäres Netzwerk spielt der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis im RIN eine besonders wichtige Rolle. Das RIN versteht sich als wissenschaftliches „Reallabor“, dessen Leitfragen und Themenstellungen anschlussfähig an wissenschaftliche Diskurse in medizinischen und gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen sein sollen bzw. auch aus der Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Forschungsstand hervorgegangen sind.
Die jährlichen RIN Kolloquien bieten Raum für die Präsentation von Forschungsvorhaben und wissenschaftlichen Fragestellungen aus unterschiedlichsten Bereichen (z.B. Medizin, Psychologie, Raumplanung, Sport-, Erziehungs-, Bildungs- oder Sozialwissenschaften), die sich mit der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beschäftigen. Zugleich können die im RIN diskutierten Praxiserfahrungen systematisch in die Wissenschaft kommuniziert und mit den dortigen Forschungsaktivitäten verknüpft werden. Damit wird der Diskurs zwischen verschiedenen Fachdisziplinen sowie den Hochschulen im Ruhrgebiet gefördert und dient dem regionalen Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis.
Prävention und die Wissenschaften
RIN Forschungskolloquium 2017
Referentinnen
Emmanouela Dimitrakopoulou, M. Sc. Cognitive Science, Projektkoordinatorin internationales CMV-Screening-Projekt, Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, HNO-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
Kongenitale Cytomegalievirus (CMV)-Infektionen erfordern ein Screening und ein Follow-up-Programm
Prof. Dr. med. Katrin Neumann, Leitende Ärztin der Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, St. Elisabeth-Hospital Bochum, HNO-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
HNO-Klinik, St. Elisabeth-Hospital – Sprachentwicklungsstörungen früh erkennen und behandeln
Natalie Hubenthal & Marit Zimmermann, Hochschule für Gesundheit, Masterstudiengang Evidence-based Health Care
Bedarf hinsichtlich der Transition von der pädiatrischen in die Erwachsenenversorgung – Bedürfnisse und Gesundheitskompetenzen Jugendlicher und junger Erwachsener mit chronischen Erkrankungen
Dr. Anja Starke & Dr. habil. Katja Subellok, Fakultät Rehabilitationswissenschaften, Sprache und Kommunikation, Technische Universität Dortmund
Differentialdiagnostik bei selektivem Mutismus Möglichkeiten und Grenzen bei mehrsprachigen Kindern
RIN Forschungskolloquium 2015
Am 09. Dezember 2015 fand das erste Forschungskolloquium des Regionalen Innovationsnetzwerkes (RIN) zur Kinder- und Jugendgesundheit bei der FOM Hochschule für Oekonomie und Management in Essen statt. Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlichster Wissenschaftsrichtungen stellten ihre Forschungsprojekte und -ergebnisse zur Prävention im Kindes- und Jugendalter vor.
Die fünf Beiträge thematisierten Aspekte aus den Bereichen der empirischen Sozialforschung, Sport- und Kommunikationswissenschaften sowie der medizinischen Versorgung: So stellte Herr Groos in seinem Vortrag dar, wie durch Mikrodaten (z.B. Schuleingangsuntersuchungen) kommunale Einflussfaktoren der Entwicklung von Kindern bestimmt werden können. Herr Utesch erläuterte die Verwendung der Ergebnisse von Motoriktests in einer Online-Datenbank, die Sportlehrern, Eltern und Kindern ein regelmäßiges Monitoring über die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten ermöglicht und die individuelle Förderung von Kindern unterstützt. Herr Professor Hastall beschäftigte sich mit der Kommunikation von Gesundheits- und Präventionsbotschaften. Dabei führte er unterschiedliche Strategien für die Ansprache aus, die für eine Änderung gesundheitsriskanter Verhaltensweisen bei den anvisierten Zielgruppen förderlich sein können. Was für einen Beitrag die Versorgungsforschung für den Bereich Prävention leisten kann, war Thema des Vortrages von Herrn Professor Matusiewicz. Am Beispiel der Psoriasis (Schuppenflechte) verdeutlichte er den Erkenntnisgewinn in Bezug auf die Quantifizierung der Kosten der Erkrankung. Dieser Erkenntnisgewinn könne z.B. den Krankenkassen dabei helfen, Ansätze zur Verbesserung der Versorgung von Kindern- und Jugendlichen zu entwickeln. Abschließend setzte sich Frau Hyun mit der Frage der medizinischen Versorgung für Zuwanderungsfamilien auseinander. Am Beispiel des HELIOS Klinikums zeigte sie auf, dass die Kliniken in Duisburg zunehmend Familien aus Rumänien und Bulgarien behandeln, die keinen Versicherungsschutz haben. Dies erfordert neue Lösungen für die Finanzierung und Abrechnung von Versorgungsleistungen.
Referenten
Thomas Groos, Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung
Die Entwicklung von Kindern – Erkenntnisse aus kommunalen Mikrodaten
Till Utesch, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sportpsychologie
Dr. Dennis Dreiskämper, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sportpsychologie
Prof. Dr. Roland Naul, Willibald Gebhardt Institut Essen
Monitoring der gesundheitlichen und körperlich-motorischen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen: Eine Online-Datenbank
Prof. Dr. Matthias R. Hastall, Technische Universität Dortmund, Fakultät Rehabilitationswissenschaften, Abteilung Sprache und Kommunikation
Motivation präventiven Gesundheitsverhaltens durch strategische Kommunikation: Forschungsstand, Risiken und Empfehlungen
Prof. Dr. David Matusiewicz, FOM Hochschule für Oekonomie und Management, Betriebswirtschaftslehre
Prävention im Kindes- und Jugendalter – Ansätze auf Basis einer Versorgungsforschungsstudie zur juvenilen Psoriasis in Deutschland
Simone Hyun, HELIOS Klinikum, Duisburg
Adäquate medizinische Versorgung und Prävention für Zuwanderungsfamilien aus Rumänien und Bulgarien