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Pädiatrisch-Gastroenterologischer Nachmittag: Mit Zöliakie leben

_u1a7603_pressefoto_3-paediatrisch-gastroenterologischer-nachmittagBeim „3. Pädiatrisch-Gastroenterologischen Nachmittag“ drehte sich am 28.09.2016 alles um das Thema Zöliakie bei Kindern. Zu der Veranstaltung lud die Kinder- und Jugendklinik des Marien Hospital Witten – eingeladen waren dieses Mal neben dem Fachpublikum auch Interessierte und Betroffene.
Zöliakie ist eine autoimmune entzündliche Darmerkrankung. Der Körper der Betroffenen reagiert dabei mit dem Immunsystem auf das Klebereiweiß Gluten – das in den meisten gängigen Getreidesorten vorkommt. „Wenn Betroffene teils nur geringe Mengen zu sich genommen haben, leiden sie oftmals unter starken Durchfällen, Bauchschmerzen und manchmal auch unter Reaktionen an der Haut“, sagt Dr. Ralf Seul, Oberarzt und Kindergastroenterologe der Kinder- und Jugendklinik des Marien Hospital Witten.
Vom Alltag mit Zöliakie konnten auf der Veranstaltung auch Hannes und seine Mutter Nicole Leibrandt berichten. Der Junge leidet unter der Darmerkrankung und konnte den Teilnehmern eindrucksvoll schildern, worauf Betroffene achten müssen und wie man sich trotz der Einschränkungen gesund und stressfrei ernähren kann.
Die richtige Ernährung ist wohl das wichtigste Thema für Menschen mit Zöliakie. Dörthe Mühlenhardt, Ernährungsberaterin und Diätassistenten am Marien Hospital Witten, schilderte deshalb in ihrem Vortrag, wie die Ernährung mit Zöliakie aussieht – welche Lebensmittel strikt gemieden werden müssen und welche Ersatzprodukte Betroffene essen können.
Dass Zöliakie auch Komplikationen mit sich bringen kann, erklärte Dr. Ralf Seul in seinem Vortrag: „Bei Zöliakie wird die Schleimhaut des Darms durch die Entzündung geschädigt, sodass alle Nahrungsbestandteile schlechter in den Körper aufgenommen werden können –dadurch kann es zu schweren Mangelzuständen kommen“. Dieses Problem tritt meistens dann auf, wenn die Erkrankung erst spät diagnostiziert wurde und die Betroffenen schon längere Zeit das „verbotene“ Gluten zu sich nehmen.
Die Veranstaltung ist sowohl bei den Fachexperten als auch bei Interessierten auf großen Anklang gestoßen. „Es war mir wichtig, die Veranstaltung auch für das breite Publikum zu öffnen, damit auch Betroffene und Angehörige vom Austausch profitieren“, sagt Dr. Ralf Seul.

Freitag, 30. September 2016