Visual

Projekte und Initiativen

projekte-und-initiativen

Kinderschutzambulanz Datteln

Jedes zweite Kind macht im Laufe seines Lebens Erfahrungen mit Vernachlässigung, Misshandlung oder Missbrauch. An den Folgen leiden die Kinder ein Leben lang. Ein frühes Eingreifen kann nicht nur die traumatische Situation unmittelbar beenden, sondern beugt auch den damit verbundenen gesundheitlichen und sozialen Langzeitfolgen im weiteren Lebenslauf vor.

Die Zeichen von Misshandlung oder Missbrauch zu erkennen und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, ist nicht nur für Eltern, Erzieher und Lehrer, sondern auch für Kinderärzte eine Herausforderung. Für entsprechende Fälle ist die Medizinische Kinderschutzambulanz an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln eine professionelle Anlaufstelle – sowohl für die Erstversorgung des Kindes wie auch weitergehende Hilfen. Sie ist die einzige in der Region, an der speziell geschulte Ärzte, Psychologen, Pflegende, Sozialarbeiter und Seelsorger interdisziplinär und kindgerecht zusammenarbeiten. Bei Notfällen, die den Verdacht auf Kindesmissbrauch oder -misshandlung nahelegen, führt das Team weitere Untersuchungen durch, dokumentiert und sorgt für den Schutz des Kindes. Parallel leitet es erste Maßnahmen bzw. Hilfen für das Kind und seine Familie ein. Die Ambulanz arbeitet dabei eng mit weiteren Experten, Beratungsstellen, Jugendämtern, Rechtsmedizinern und nötigenfalls der Polizei zusammen.

Damit das Team in der Notfallmedizin Verletzungen und Symptome richtig deuten kann, bedarf es nicht nur besonderer fachlicher Kompetenzen, geschützter Räume und zusätzlicher Untersuchungsmethoden. Benötigt werden auch viel Zeit und Einfühlungsvermögen. Diese Zeit wird bei der Leistungsvergütung durch die Krankenkassen bisher nicht berücksichtigt. Seit Mitte 2014 sorgt allerdings der bundesweit erste Vertrag zwischen der BARMER GEK und Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln für eine lückenlose Versorgung bei Kindeswohlgefährdung. Über den Vertrag mit der BARMER GEK erhält die Klinik finanzielle Mittel, damit Ärzte in einem auf die besonderen Bedürfnisse der Patienten zugeschnittenen Umfeld Verletzungen rechtssicher diagnostizieren und weitere Maßnahmen bzw. Hilfen einleiten können.

 

(Stand Juni 2021)

Montag, 24. November 2014