Spontane Guerilla-Mal-Aktion erreicht binnen 14 Stunden über 1,2 Mio. Facebook-Nutzer
Friedensaktivisten malten vor der Kinderchirurgie einen Genesungsgruß
Es braucht nicht viel, um anderen Menschen eine Freude zu bereiten – manchmal nur ein bisschen Kreide, einen Gehsteig und Phantasie. Eine Handvoll Friedensaktivisten haben gestern im Rahmen einer spontanen Guerilla-Mal-Aktion vor dem Gebäude der Kinderchirurgie des Klinikums Dortmund ein riesiges Kreidebild auf das Pflaster gemalt – ein „Werdet schnell gesund“-Gruß an die Kinder im Haus. Die jungen Männer hatten sich über Social-Media-Kanäle dazu verabredet. Marc Raschke, Leiter der Unternehmenskommunikation des Klinikums, postete am späten Nachmit-tag aus dem Gebäude der Kinderchirurgie ein Foto mitsamt der Geschichte dazu auf Facebook – und über Nacht erreichte dieses Posting über 1,2 Million Nutzer, bislang wurde es über 37.000 mal „geliked“.
„Ich fand die Aktion absolut klasse, aber dass das so ein Social-Media-Renner wird, war nicht abzusehen“, sagt Raschke. „Normalerweise haben wir auf der Facebook-Seite des Klinikums in guten Jahren eine Reichweite von insgesamt ca. 600.000 Menschen, das aber eben pro Jahr. Jetzt stieg die Reichweite von nur einem einzigen Post binnen 14 Stunden auf über 1,2 Million Menschen. Unfassbar.“
Schon kurz nach Onlinestellung des Beitrags über die Kreideaktion seien die Gefällt-mir Zahlen rasant angestiegen. „Da hatte ich mit einem der Spontan-Aktivisten per Facebook Kontakt und wir freuten uns schon, als die 100.000-Reichweiten-Grenze erreicht war“, sagt Raschke. Über Nacht „explodierte“ diese Zahl dann. Die jungen Männer, die das Kreidebild gemalt haben, kommen aus Dortmund, Schwerte und Soest. Kennengelernt haben sie sich im Rahmen der Dortmunder Friedensbewegung.
„Wir wollten ein positives Signal zum Frühling setzen und den Kindern eine Freude machen“, erzählen Carsten Rieck und Da-niel Niedzwetzki, zwei der Aktivisten. „Mit uns war die Aktion definitiv nicht abgesprochen, aber hey: gern mehr von solchen Kreidebildern. Das tut unseren Patienten gut, egal ob groß oder klein. Ich hoffe jetzt nur, dass der nächste Regen noch etwas auf sich warten lässt. Vorhin habe ich mit dem Direktor der Kinderchirurgie, Dr. Andreas Leutner, in die Nähe des Bildes ein „Danke“ per Kreide gemalt“, sagt Raschke.
Auch vom gegenüberliegenden Klinikum-Gebäude an der Beurhausstr. 40, in dem die erwachsenen Patienten behandelt werden, hat man einen guten Blick auf das Kunstwerk. „Der Zufall wollte es, dass gestern sogar der Gründer der Kinderchirurgie in Dortmund, der inzwischen über 80 Jahre alt und Rentner ist, an dem Kreidebild vorbeigelaufen ist – mit einem Lächeln“, sagt Raschke.
In der Kinderchirurgie werden pro Jahr über 2.500 Kinder stationär und mehr als 26.000 Kinder ambulant behandelt, darunter viele Notfälle. Klinikdirektor Dr. Leutner und sein Team therapieren u.a. angeborene Fehlbildungen sowie kinderurologische und kindertraumatologische Fälle.