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Kinder und Jugendliche mit eingeschränktem Zugang zur Gesundheitsversorgung

Trotz gesetzlicher Krankenversicherungspflicht gibt es im Ruhrgebiet eine große Anzahl an Personen mit fehlendem bzw. ungeklärtem Versicherungsschutz, darunter viele Kinder und Jugendliche. Ihre medizinische Basisversorgung erfolgt in der Regel über klinische Notfallversorgung, ehrenamtliche Strukturen oder kommunal getragene Sprechstunden für nicht-krankenversicherte Personen.

Obwohl der Gesundheitszustand der betroffenen Kinder und Jugendlichen – mit Ausnahme des Zahnstatus – überwiegend als gut bewertet wird, erreichen gesundheitsfördernde und präventive Angebote diese Personengruppe so gut wie gar nicht. Dabei besteht gerade bei Kindern und Jugendlichen der überwiegende Teil der medizinischen Versorgung aus Vorsorgeuntersuchungen und notwendigen Impfungen. Der nachhaltigen Behandlung von Krankheiten, insb. chronischen Erkrankungen, stehen zahlreiche weitere Barrieren entgegen.

Auf Grund der kontinuierlich gestiegenen Zahlen im Ruhrgebiet stehen die betroffenen Kommunen sowie die medizinischen Leistungserbringer – in erster Linie Krankenhäuser – vor enormen Herausforderungen. Innerhalb des RIN wird vor diesem Hintergrund zunächst dem Bedarf des regionalen Austausches der Akteure in Form von Veranstaltungen und konkreten Workshops nachgegangen: es geht um das Wissen um die Gründe der Versicherungslosigkeit sowie die daraus resultierenden rechtlichen Rahmen- und Handlungsbedingungen. Desweiteren geht es um die Diskussion von Möglichkeiten zur gemeinsamen Konzipierung von (regionalen) Strategien und Lösungsansätzen, wie die medizinische Versorgung dieser Personengruppen durch eine nachhaltige Integration in die Regelversorgung erreicht werden kann, statt sie durch ein – punktuell schon bestehendes – Parallelsystem, etwa in Form medizinischer Flüchtlingshilfe, kostenloser ärztlicher Sprechstunden durch ehrenamtliche Medizinerinnen und Mediziner, etc., zu gewährleisten.

Aktuelles:

„Chronisch unterversorgt – Kinder und Jugendliche mit eingeschränktem Zugang zur Gesundheitsversorgung“
Austauschforum am Mittwoch, 21. September 2016, 15:00 – 18:00 Uhr, in Gelsenkirchen