Chronisch unterversorgt
Mittwoch, 21. September 2016 bis Donnerstag, 22. September 2016 | 15:00 - 18:00 Uhr
Kinder und Jugendliche mit eingeschränktem Zugang zur Gesundheitsversorgung
Austauschforum am Mittwoch, 21. September 2016, 15:00 – 18:00 Uhr,
im Hans-Sachs-Haus Gelsenkirchen (Ebertstraße 11, 45879 Gelsenkirchen)
Ein regelhafter Zugang zum Gesundheitsversorgungssystem und damit eine adäquate medizinische und präventive Versorgung stellen sich für eine immer größer werdende Anzahl an Personen im Ruhrgebiet, darunter viele Kinder und Jugendliche, als problematisch dar. Dazu gehören in erster Linie Bürgerinnen und Bürger mit ihren Familien aus anderen EU-Ländern, insbesondere aus Südosteuropa. Obwohl der Gesundheitszustand der betroffenen Kinder und Jugendlichen – mit Ausnahme des Zahnstatus – weitgehend als gut bewertet wird, erreichen gesundheitsfördernde und präventive Angebote diese Personengruppe so gut wie gar nicht. Dabei besteht gerade bei Kindern und Jugendlichen der überwiegende Teil der medizinischen Versorgung aus Vorsorgeuntersuchungen und notwendigen Impfungen. Der nachhaltigen Behandlung von Krankheiten, insb. chronischen Erkrankungen, stehen zahlreiche weitere Barrieren entgegen.
Die Probleme ergeben sich auf Grund eines fehlenden bzw. ungeklärten Krankenversicherungsschutzes, so dass die medizinische Basisversorgung in der Regel über klinische Notfallversorgung, ehrenamtliche Strukturen oder kommunal getragene Sprechstunden für nicht-krankenversicherte Personen erfolgt. Dies stellt – durch die kontinuierlich gestiegene Zahl der Betroffenen ohne Krankenversicherung – zunehmend Kommunen, medizinische Leistungserbringer und alle weiteren Akteure in den (z.T. ehrenamtlichen) Hilfestrukturen vor enorme Herausforderungen. Die Fragestellungen und Sachverhalte der sozialen Sicherungssysteme im Zusammenhang mit den Bedarfen der Zugewanderten sind teilweise neu, sehr komplex und zunächst schwer zu konkretisieren.
Mit unserer Veranstaltung möchten wir gern über beispielhafte Lösungswege der medizinischen Versorgung sowie zur Klärung und Absicherung einer Krankenversicherung im Ruhrgebiet informieren und zum Austausch der betroffenen Kommunen und Einrichtungen beitragen. Dazu laden wir Sie herzlich ein und freuen uns auf spannende Diskussionen!
Programm (Beiträge und anschließende Diskussion):
„Perspektive bieten, in Regeln vermitteln – Situation der Zuwanderer aus EU-Ost in Gelsenkirchen“
Uwe Gerwin, Leiter der Stabstelle Zuwanderung EU-Ost, Stadt Gelsenkirchen
„Chance mit Nebenwirkungen – die Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen aus dem EU-Ausland“
Simone Hyun, Assistenz der Geschäftsführung, & Florian Bettzieche, Auslandsbeauftragter, HELIOS Klinikum Duisburg
„Erfahrungen aus den Dortmunder Sprechstundenangeboten für nicht Krankenversicherte“
Dr. Frank Renken, Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Dortmund
Moderation:
Winfried Book, Vorstandsmitglied MedEcon Ruhr e.V. & Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft „Essen forscht und heilt“
Anmeldung
Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir bitten um Ihre verbindliche Anmeldung bis zum 9. September 2016 an sebastian.becker@medeconruhr.de.
Veranstalter: MedEcon Ruhr in Kooperation mit: