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Dritter mediTALK im Klinikum Dortmund machte Babys zum Thema

Direktor der Kinderklinik führt durch das erste Lebensjahr

Prof. Dr. Dominik Schneider, Direktor der Kinderklinik am Klinikum Dortmund, vermittelte beim mediTALK eine „Kurzanleitung“ für ein gesundes erstes Lebensjahr. (Foto: Marina Giritsch, Klinikum Dortmund)

Die ersten Monate mit Kind bedeuten viel Freude, aber auch viele Fragen. Die wichtigsten hat Prof. Dr. Dominik Schneider, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Dortmund, jetzt in der Reihe mediTALK beantwortet.
Einige Dutzend Zuhörerinnen und Zuhörer, darunter viele Schwangere, waren am Mittwoch (10. Januar.) zu dem kostenlosen Vortrag ins Klinikum Dortmund gekommen. Prof. Schneiders „Kurzanleitung für ein gesundes erstes Lebensjahr“ präsentierte die wichtigsten Infos zu den zentralen Themen Ernährung, Entwicklung, Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen. Der Vortrag vermittelte aber vor allem Gelassenheit für die große Aufgabe, die auf die jungen Eltern zukommt.
„Kinder kommen nicht mit Beipackzettel.“ Dennoch sollten sich Eltern nicht verunsichern lassen, sondern ein Gespür für ihr Baby entwickeln und ihrer Intuition vertrauen. Prof. Schneider skizzierte die groben Entwicklungsschritte in Motorik, Kognition, Sprache und sozial-emotionalem Verhalten, betonte aber die große Bandbreite. „Machen Sie sich frei davon, dass Ihr Kind etwas können müsste, weil andere es bereits können“, appellierte er an die Eltern. Entscheidend sei, dass die Entwicklung vorwärtsgehe.
Ernste Risiken beträfen vor allem extrem früh oder mit schweren Herzfehlern geborene Babys. Auch sie könnten in der hochspezialisierten Dortmunder Kinderklinik bestens versorgt werden. Die Entwicklung der Säuglingssterblichkeit zeigt die großen Fortschritte, die in dem Bereich gemacht wurden: Vor 100 Jahren starb noch jedes zehnte Baby, heute seien es weniger als vier von 1000, so Prof. Schneider.

„Game-Changer waren vor allem Ernährung, Hygiene und Impfungen.“

(Foto: Marina Giritsch, Klinikum Dortmund)

Doch auch kerngesunde Babys können Stress bedeuten, etwa, wenn ihr Schreien an den Nerven zerrt. „Eineinhalb Stunden Weinen pro Tag und mehr können in den ersten Lebenswochen durchaus normal ein. Dabei ist wichtig, zu wissen: Es hört auch wieder auf.“ Hunger, Müdigkeit, eine volle Windel oder Langweile können die Ursache sein. Eltern sollten bedenken, dass das Kind sie braucht, um sich zu beruhigen. „Man kann ein Baby nicht zu sehr verwöhnen.“ Die Tipps des Profis: Ruhig bleiben, Hilfe holen und vor allem: niemals schütteln!
Die vielen U-Untersuchungen vom ersten Tag bis zum Ende des ersten Lebensjahres können verwirrend sein. Prof. Schneider erklärte, welche Untersuchungsschritte und Impfungen wann anstehen und warum sie sinnvoll sind. Gesunder und sicherer Schlaf (auf dem Rücken, im eigenen Bett, nicht zu warm) und Ernährung als einer der wichtigsten Faktoren für eine gesunde Entwicklung waren weitere Punkte auf Prof. Schneiders „Kurzanleitungsliste“. Der Experte ermunterte zum Stillen und erklärte, warum auf die Gabe von Vitamin K, Vitamin-D und Fluorid nicht verzichtet werden sollte.
Trotz kleiner Abstecher zu schweren Themen wie plötzlicher Kindstod, Sauerstoffmangel bei der Geburt oder Frühgeburten machte Prof. Schneider den Zuhörenden vor allem Mut und weckte Vorfreude: „Das erste Jahr mit Kind ist einfach bezaubernd. Sie haben eine tolle Zeit vor sich.“

Dienstag, 16. Januar 2024