Deutsches Kinderschmerzzentrum Datteln
Deutschlands führendes Zentrum für die Versorgung und Erforschung chronisch schmerzkranker Kinder und Jugendlichen konnte bereits zum Gründungszeitpunkt in 2012 auf eine über 10jährige Geschichte zurückblicken. Zunächst als interdisziplinäre Schmerzambulanz eröffnet, wurde in Datteln seit 2006 kontinuierlich an dem Ausbau gearbeitet. Parallel hat sich mit der 2005 eröffneten Station „Leuchtturm“ auch die stationäre Schmerztherapie etabliert. Das Deutsche Kinderschmerzzentrum bietet Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen eine multidisziplinäre Versorgung an, die an neuesten medizinisch-psychologischen Erkenntnissen ausgerichtet ist. Maßgeblich dafür ist auch die enge Anbindung an den Lehrstuhl für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin der Universität Witten/Herdecke. Besonders herausragend ist das Zentrum im Bereich des Kinderkopfschmerzes.
Bestandteile der ambulanten Behandlung sind u.a. eine schmerzpsychologische Beratung, bei Bedarf eine passende Schmerzmedikation, Biofeedback sowie die Teilnahme an einer Kopfschmerz- oder Bauchschmerzgruppe. Etwa 30% aller in der Schmerzambulanz vorstelligen Kinder werden für eine stationäre Schmerztherapie auf die psychosomatische Schmerzstation „Leuchtturm“ aufgenommen. Schwerpunkt des stationären Aufenthaltes liegt in therapeutischen und nicht in diagnostischen Maßnahmen. Diese umfassen etwa das Vermitteln von Schmerzbewältigungsstrategien oder die Klärung sinnvoller medikamentöser Strategien.
Die Kinderschmerzambulanz und -station in Datteln hat sich insbesondere vor dem Hintergrund einer inadäquaten schmerztherapeutischen Versorgung von akuten Schmerzen im Kindes- und Jugendalter sowie defizitärer Versorgungsstrukturen für chronisch schmerzkranke Kinder und Jugendlicher zu einer wichtigen Anlaufstelle für diese Patientengruppe bundesweit entwickelt. Die Zahl der anfänglichen Ambulanztermine hat sich bis 2012 nahezu verdoppelt: Jährlich stellen sich ca. 1.200 Kinder und Jugendliche vor. Mittlerweile erstreckt sich das Patienteneinzugsgebiet über ganz Deutschland und darüber hinaus.
Den Schmerz verstehen – und was zu tun ist in 10 Minuten
Bei der Behandlung von chronischen Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen ist Aufklärung oft wichtiger als Medikamente. Zusammen mit der Techniker Krankenkasse wurde daher ein zehnminütiger Animationsfilm gedreht: In leicht verständlicher Sprache wird darin erklärt, was chronischer Schmerz ist, wie er entsteht und was ihn von Akutschmerz unterscheidet. Die zentrale Botschaft lautet: Der Schmerz ist vom Gehirn gelernt und kann folglich auch wieder verlernt werden. Wie das funktioniert, zeigt der letzte Teil des Videos. Der Film liegt neben der deutschen Sprachversion auch in türkischer, russischer, serbo-kroatischer, spanischer und polnischer Sprache vor – weitere sind in Planung. Zum Video geht es hier