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Wittener LUTO-Symposium – Experten informierten über Harnwegserkrankung bei Kindern

Witten, 07.03.2023. Die LUTO (Lower Urinary Tract Obstruction) ist eine schwerwiegende Erkrankung der ableitenden Harnwege eines Neugeborenen, die sich bereits vor der Geburt ausbilden und erhebliche Auswirkungen auf die spätere Entwicklung des Kindes haben kann. Um die seltene Erkrankung zu diagnostizieren, therapieren und die spätere Entwicklung des Kindes zu begleiten, arbeiten Mediziner verschiedener Fachrichtungen eng zusammen. Im Rahmen des Wittener LUTO-Symposiums am 04. März 2023 fand ein Expertenaustausch mit Vertretern verschiedener Fachbereiche der Pränataldiagnostik, Kindernephrologie und -urologie statt.

Die Diagnose der LUTO kann bereits vor der Geburt gestellt werden. Im Rahmen eines Ultraschalls wird eine Harnabflussbehinderung unterhalb des Blasenniveaus festgestellt. Um die Pränatale Diagnose, Nierenfunktionsdiagnostik und Prognoseeinschätzung sowie mögliche pränatale Therapieansätze drehte sich der erste Teil des Symposiums mit dem Schwerpunkt Pränatal. Teil der Vorträge waren auch individuelle Erfahrungsberichte über die Entwicklung von Kindern mit dieser Erkrankung.

Im Rahmen des Wittener LUTO-Symposium fand ein Expertenaustausch über die Erkrankung der ableitenden Harnwege bei Neugeborenen statt.Durch die Verengung der Harnwege entsteht ein Aufstau der Harnflüssigkeit. Bereits vor der Geburt kann dieser zu einer Schädigung der Blase, der Harnleiter und vor allem der Nieren führen. Um starke Beeinträchtigungen zu vermindern und ein Versagen der Nieren des (noch ungeborenen) Kindes zu verhindern, stand im zweiten Teil des Symposiums das medizinische Fachgebiet der Nephrologie auf der Agenda. Hierbei wurden auch die Langzeitfolgen der Nierenschädigung diskutiert, denn Kinder mit einer LUTO sind auch nach der Geburt auf eine Behandlung angewiesen, da die Erkrankung bis zu einer Dialyse oder nötigen Nierentransplantation führen kann.

Den Abschluss des Symposiums bildete der Fachbereich der Urologie. Um aufgestauten Urin aus der Blase des noch ungeborenen Kindes abzuleiten, kann ein kleiner Schlauch gelegt werden, ein sogenannter Shunt. Das Management nach sogenanntem Vesikoamnialem Shunt, durch den der Urin aus der Blase in das Fruchtwasser abgeleitet wird, war ebenso ein Thema wie die kinderurologische Nachsorge nach der Geburt.

„Ich freue mich, dass wir im Rahmen des Symposiums die einzelnen Aspekte der pränatalen Diagnostik und Intervention bis zur langfristigen Nachbetreuung gemeinsam interdisziplinär besprechen konnten“, so Prof. Dr. Jochen Hubertus, Direktor der Klinik für Kinderchirurgie im Kindermedizinischen Zentrum der St. Elisabeth Gruppe am Standort Marien Hospital Witten.

Dienstag, 7. März 2023