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Shireno aus Afghanistan gesundet am Helios Universitätsklinikum Wuppertal

Mehr als 5.000 km hat Shireno aus ihrer Heimat Afghanistan zurückgelegt, um wieder gesund zu werden. Denn die 11-Jährige hat eine komplizierte Knochenentzündung, deren Behandlung sich bisher niemand zutraute. Hilfe fand sie dank des Friedensdorfes bei Priv.-Doz. Dr. med. Koroush Kabir am Helios Universitätsklinikum Wuppertal.

 

Es müssen unvorstellbare Schmerzen gewesen sein, die Shireno in ihrem noch jungen Leben täglich verspürt hat: Die 11-Jährige litt unter einer chronischen Infektion der Hüfte und Leiste mit multiresistenten Keimen. Um die Schmerzen erträglicher zu machen, nahm sie eine Schonhaltung der Hüfte ein, der Körper passte sich entsprechend an. In Afghanistan konnte ihr aufgrund der Komplexität der Erkrankung nicht geholfen werden. Glücklicherweise wurde das Friedensdorf International auf sie aufmerksam und brachte sie im März dieses Jahres nach Deutschland.

Helios Universitätsklinikum Wuppertal: Priv.-Doz. Dr. med. Koroush Kabir (MBA, FEBS) bei der Untersuchung mit Shireno, 20.10.2022

Doch auch hier war es nicht einfach, einen Mediziner zu finden, der der komplizierten Behandlung gerecht werden konnte. Am Wuppertaler Helios Universitätsklinikum wurde man fündig: Bei Priv.-Doz. Dr. med. Koroush Kabir, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin. „Die Behandlung von Shirenos Erkrankung war sehr umfangreich, weil die Entzündung weit fortgeschritten war“, berichtet der Klinikdirektor. Es sei nicht klar gewesen, ob die Infektion und die damit einhergehende körperliche Entwicklung des Mädchens überhaupt zu behandeln sei. Dr. Kabir und sein Team wagten den Eingriff: Mit Erfolg. Der Klinikaufenthalt im Anschluss an die Operation war für Shireno mit monatelangen Behandlungen verbunden. All dies musste die 11-Jährige ohne die Unterstützung ihrer Eltern bewältigen, eine Belastung für das Kind. „Ohne den großen Einsatz aller Kolleginnen und Kollegen, Pflegekräfte wie Ärzte, aber auch das Engagement von Helios und dem Friedensdorf, stünde Shireno heute nicht hier“, berichtet Dr. Kabir stolz. Als das Mädchen beispielsweise vor Heimweh nichts essen wollte, brachten ihr die Schwestern der Kinderstation einen Döner mit. Gesten wie diese ließen die 11-Jährige ihr Lächeln wiederfinden

Heute, berichtet Shireno, ist sie schmerzfrei und strahlt vor Freude. Davon kann sie Klinikdi-rektor Dr. Kabir in der vorläufigen Abschlussuntersuchung schon auf Deutsch erzählen, der fremden Sprache, die sie im Friedensdorf in Oberhausen lernt. Sie fühle sich wohl in Deutsch-land, freue sich aber dennoch auf ihre Heimat und ihre Familie in Afghanistan. Bis zu ihrer Rückkehr dauert es allerdings noch ein bisschen. „Sie benötigt noch einige Einheiten Physio-therapie, damit sich ihr Gangbild noch mehr verbessert und sie viele Übungen erlernt, die sie zu Hause fortführen kann“, berichtet Saskia Kosi vom Friedensdorf International Oberhausen. Die Kooperation zwischen dem Friedensdorf International und dem Helios Universitätsklinikum Wuppertal besteht seit vielen Jahren. Das Klinik-Team behandelt die oft schwer erkrankten Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten unentgeltlich. Die Kosten für die gesamte Behandlung trägt das Krankenhaus. 

Shirenos Rückflug ist für März 2023 geplant, ein Jahr nach ihrer Ankunft in Deutschland. Darauf freut sie sich ganz besonders. 

 

Donnerstag, 3. November 2022