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Jugendämter, Kinder- und Jugendkliniken und -arztpraxen im Dialog zur Zusammenarbeit im Kinderschutz

Professionsübergreifender Austausch im Ruhrgebiet

Im Rahmen des MeKidS.best Projektes hat am 18. August 2021 erstmalig ein großes virtuelles Treffen zwischen den verschiedenen am Projekt teilnehmenden Professionen aus Jugendämtern, Kinder- und Jugendkliniken und -arztpraxen stattgefunden. Im Fokus des Workshops „Medizin trifft Jugendhilfe“ stand die Frage, wie die lokale Kooperation im Kinderschutz zwischen den verschiedenen Akteuren gestärkt werden kann. Insgesamt waren Vertreter:innen aus den neun MeKidS.units, acht MeKidS.Praxen und 14 Jugendämtern aus dem Ruhrgebiet anwesend.

Mit dem Innovationsfondsprojekt MeKidS.best – Medizinischer Kinderschutz im Ruhrgebiet – wird seit September 2019 eine neue Versorgungsform konzipiert, in der der medizinische Kinderschutz standardisiert, sektorenübergreifend und in lokalen sowie regionalen Netzwerken aufgebaut und erprobt wird.

Nachdem die insgesamt 60 Teilnehmenden von der Projektleitung Berit Schoppen, MedEcon Ruhr, begrüßt wurden, führten Frauke Schwier (DGKiM) und Sandra Eschweiler (LVR-Landesjugendamt) in das Thema der Schnittstellenbeschreibung zwischen Medizin und Jugendamt ein. Auch wenn unterschiedliche Arbeitsweisen und gesetzliche Grundlagen die Zusammenarbeit erschweren können, verbindet das Wohl des Kindes und die damit einhergehende gemeinsame Verantwortung und Motivation die Zusammenarbeit der beiden Sektoren. Ziel sollte eine gemeinsame Verantwortungsübernahme statt „Verschiebebahnhöfen“ sein, so Schwier und Eschweiler.

Anschließend haben sich die Teilnehmenden in standortspezifischen virtuellen Räumen zusammengefunden, um über die Zusammenarbeit auf lokaler Ebene ins Gespräch zu kommen. Neben dem direkten bzw. erweiterten Kennenlernen der lokalen Akteure und dem Austausch über aktuelle Hürden in der Zusammenarbeit, wurden konkrete Vereinbarungen zur Stärkung der lokalen Kooperationen getroffen, wie z.B. die Etablierung eines interprofessionellen „Arbeitskreises Kinderschutz“, Verabredungen zur Vertiefung der Schnittstellenkommunikation oder Vereinbarungen zur Erstellung von Kooperationsverträgen. Um weitere Anreize zur Stärkung der lokalen Kooperation zu erhalten und von den Erfahrungen anderer Standorte lernen zu können, wurden die Teilnehmenden nach einer kurzen Pause in standortübergreifende Räume eingeteilt.

Mit dem durch Mittel des Innovationsfonds geförderten Projekt MeKidS.best wird, unter der Beteiligung von drei Konsortialkrankenkassen, für das Ruhrgebiet ein wichtiger Schritt in Richtung einer sektorenübergreifenden Versorgungsform gemacht und die Chance geboten, die erprobten Strukturen über das Ruhrgebiet hinaus flächendeckend anzuwenden.

Nach dem erfolgreichen Auftakt des Workshops „Medizin trifft Jugendhilfe“ sind nun weitere professionsübergreifende Treffen im Rahmen des MeKidS.best Projektes und darüber hinaus geplant.

Weitere Infos zum MeKidS.best Projekt hier.

 

Montag, 23. August 2021