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Friedrichs besucht RUB-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Kooperationspartner (v.l.n.r.): Marieluise Bartels (wissenschaftliche Mitarbeiterin an der hsg), Prof. Dr. Sylvia Costard (Professorin für Kindersprache im Studienbereich Logopädie der hsg), hsg-Präsidentin Prof. Dr. Anne Friedrichs und Prof. Dr. Thomas Lücke, Direktor (komm.) der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin der RUB und Leiter der Abteilung Neuropädiatrie mit Sozialpädiatrie des St. Josef-Hospitals.

Kooperationspartner (v.l.n.r.): Marieluise Bartels (wissenschaftliche Mitarbeiterin an der hsg), Prof. Dr. Sylvia Costard (Professorin für Kindersprache im Studienbereich Logopädie der hsg), hsg-Präsidentin Prof. Dr. Anne Friedrichs und Prof. Dr. Thomas Lücke, Direktor (komm.) der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin der RUB und Leiter der Abteilung Neuropädiatrie mit Sozialpädiatrie des St. Josef-Hospitals.

Kooperation mit Neuropädiatrie des St. Josef-Hospitals

Zu einem Kooperationstreffen begrüßte am 23. März 2015 Prof. Dr. Thomas Lücke, (komm.) Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und Leiter der Abteilung Neuropädiatrie mit Sozialpädiatrie des St. Josef-Hospitals, Prof. Dr. Anne Friedrichs, Präsidentin der Hochschule für Gesundheit (hsg), im St. Josef-Hospital. Die Universitätskinderklinik gehört zum Katholischen Klinikum Bochum. Bei dem Besuch stellten Prof. Lücke und Prof. Dr. Sylvia Costard, Professorin für Kindersprache im Studienbereich Logopädie der hsg, die Schwerpunkte der Kooperation vor, die die beiden im Herbst 2013 initiiert hatten, und informierten über den Start einer gemeinsamen Studie.

In der neuropädiatrischen Abteilung des St. Josef Hospitals werden Kinder und Jugendliche mit angeborenen und erworbenen Störungen des zentralen und peripheren Nervensystems betreut. Die Kooperation ermöglicht es, die Bereiche Neuropädiatrie, die sich mit Nervensystemerkrankungen von Kindern und Jugendlichen beschäftigt, und Logopädie, bei der es um Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- oder Hörbeeinträchtigung geht, enger miteinander zu verzahnen.

Seit Herbst 2013 werden wöchentlich Kinder, die stationär in der Neuropädiatrie des St. Josef-Hospitals aufgenommen sind, von Lehrenden und Studierenden des hsg-Studiengangs Logopädie sprachdiagnostisch untersucht. Die Studierenden erhalten somit unter Anleitung von hsg-Lehrenden erste Einblicke in den realen Klinikalltag einer pädiatrischen Abteilung. Hier üben die Studierenden, wie das so genannte Anamnesegespräch mit den Eltern, also die Erhebung der Vorgeschichte der jungen Patienten, zu führen ist, wie Krankheiten der Kinder und Jugendlichen diagnostiziert werden und wie Diagnosen und Therapieempfehlungen in Untersuchungsberichten zu formulieren sind.

Zur Vermittlung des theoretischen Wissens über neuropädiatrische Erkrankungen und Untersuchungsmethoden geben die Kooperationspartner gemeinsam mit Privatdozentin Dr. Sabine Illsinger, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt Neuropädiatrie an der Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen der Medizinischen Hochschule Hannover, in Kürze ein Lehrbuch zu neuropädiatrischen Grundlagen für Logopäden und Logopädinnen sowie Sprachtherapeuten und Sprachtherapeutinnen heraus, an dem mit Prof. Dr. Katrin Neumann, leitende Ärztin der Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie der RUB, auch eine weitere Bochumer Wissenschaftlerin beteiligt ist.

Wenn das Einverständnis der Eltern und Kinder vorliegt, werden Bild und Ton aus dem Diagnostikraum live in einen Seminarraum der Klinik übertragen, in dem die Studierenden die Untersuchung beobachten und anschließend reflektieren können. Die Videoaufzeichnung ermöglicht eine sehr differenzierte Auswertung der Diagnostik. Die Kinder fühlen sich unbeobachtet und agieren unbefangen, gleichzeitig können die Studierenden ihre praktische diagnostische Tätigkeit gemeinsam mit den Lehrenden reflektieren und werden somit auf ihren Start ins Berufsleben theoriegeleitet und praxisnah vorbereitet.

„Dass Studierende live logopädische Diagnostik unter Supervision erproben und verfolgen ist nicht neu. Neu ist dies aber in Verbindung mit einer neuropädiatrischen Klinik. Um den Spracherwerb und seine Störungen zu verstehen, ist es wichtig, den Bezug von Spracherwerb und Gehirn zu verstehen. Bisher liegen nämlich noch viel zu wenig Forschungserkenntnisse über die Ursachen von Sprachentwicklungsstörungen, zum Beispiel aufgrund von Stoffwechselstörungen oder Reifungsstörungen des Gehirns, vor“, erklärte Sylvia Costard. In gemeinsamen Forschungsprojekten der Kooperationspartner wird unter anderem genau diesen Fragestellungen nachgegangen.

„Die Studierenden sehen hier eine ganze Bandbreite von Kindern mit unterschiedlichen sprachlichen Auffälligkeiten, ganz so, wie dies auch in der logopädischen Praxis der Fall ist“, antwortete Sylvia Costard auf die Frage, warum diese neuropädiatrischen Störungsbilder für den logopädischen Alltag so wichtig sind. „Außerdem hoffen wir, Studierende für dieses interessante Gebiet der Logopädie zu gewinnen und sie für Forschung in diesem Sektor begeistern zu können“, sagte Thomas Lücke und Sylvia Costard ergänzte: „Von der Zusammenarbeit bei solchen Fragen werden beide Seiten profitieren: die Logopädie und die Neuropädiatrie.“

Thomas Lücke und Sylvia Costard starteten zusammen mit weiteren Kollegen im März 2015 eine Studie, in der Kinder und Jugendliche mit idiopathisch fokaler Epilepsie (IFE), einer der häufigsten Epilepsieformen im Kindes- und Jugendalter, logopädisch und neuropädiatrisch untersucht werden. Ziel der Studie ist es unter anderem, Verläufe von Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern mit IFE zu erfassen und mögliche Zusammenhänge zwischen Sprachentwicklungsstand und Stoffwechselparametern aufzuzeigen.

hsg-Präsidentin Friedrichs zeigte sich vom Fortschritt der Kooperation beeindruckt und sagte den Vorhaben die weitere Unterstützung zu.


 

Ansprechpartner für Medien:

Hochschule für Gesundheit, Universitätsstraße 105, D-44789 Bochum, Pressesprecherin Dr. Christiane Krüger, Tel.: 0234 / 77727–124, Mobil: 015127526542, christiane.krueger(at)hs-gesundheit.de, www.hs-gesundheit.de

Katholisches Klinikum Bochum gGmbH, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Betriebsstätte St. Josef-Hospital, Gudrunstraße 56, D-44791 Bochum, Leiter Unternehmenskommunikation Dr. Jürgen Frech, Tel.: 0234 / 509-6104, Mobil 0171 833 0206, j.frech(at)klinikum-bochum.de, www.klinikum-bochum.de

Donnerstag, 2. April 2015