Erste Kaisergeburt im Evangelischen Krankenhaus Mülheim
Der kleine Davin Lederer ist die erste Kaisergeburt im Evangelischen Krankenhaus Mülheim (EKM). Eigentlich war eine natürliche Geburt geplant, doch als deutlich wurde, dass dies nicht möglich ist, sprachen die werdenden Eltern Chutikarn und Ralf Lederer mit Stephan Romanowski, Oberarzt der Mülheimer Frauenklinik, über ihre Möglichkeiten. Denn es gibt heutzutage nicht mehr nur den normalen Kaiserschnitt.
Bei einer Kaisergeburt läuft zunächst alles wie bei einem Kaiserschnitt ab, doch erleben die Eltern den entscheidenden Augenblick – die Geburt ihres Kindes – intensiv mit. Das OP-Tuch, das zu Beginn als Sichtschutz gespannt ist und die Eltern von den operierenden Ärzten trennt, wird für den Moment gesenkt, in dem das Baby das Licht der Welt erblickt. „Den ersten Schrei unseres Sohnes zu hören, ihn zu sehen und zu spüren, war ein unbeschreibliches Gefühl“, erinnert sich Ralf Lederer.
Wenig später wird der Sichtschutz wieder hergestellt und die Ärzte arbeiten weiter. Das Neugeborene wird – wie bei einer natürlichen Geburt üblich – sofort auf die Brust der Mutter gelegt und der Vater kann die Nabelschnur durchtrennen. „Wir starten direkt mit dem sogenannten Bonding. Durch den unmittelbaren Hautkontakt wird die Mutter-Kind-Bindung gestärkt“, sagt Stephan Romanowski.
Glücksgefühle für Eltern und Kind
„Meiner Frau ging es schon wenige Tage nach der Geburt wieder richtig gut, sie ging spazieren und war gut drauf“, bestätigt Ralf Lederer. „Auch unser Sohn war direkt ruhig und entspannt.“
Die mögliche Angst vor dem Anblick der Wunde kann Oberarzt Stephan Romanowski werdenden Eltern nehmen. „Der Schnitt ist relativ klein und eng, damit alles einer natürlichen Geburt ähnelt, und der gewölbte Bauch der Schwangeren verdeckt die Sicht auf den Schnitt. Aber auch wenn sich die Eltern während der Operation umentscheiden, können wir jederzeit stoppen und das Tuch wieder hochziehen, um den Sichtschutz wiederherzustellen.“
„Wir hatten sofort großes Vertrauen zu Herrn Romanowski und seinem Team“, sagt Ralf Lederer. „Sie sind mit so viel Freude, Elan und Leidenschaft bei der Arbeit. Durch die Spinalanästhesie konnte meine Frau diesen wunderbaren Moment schmerzfrei, aber klar miterleben.“
„Eine natürliche Geburt ist immer wünschenswert, aber wenn es ein Kaiserschnitt sein muss, ist die Kaisergeburt eine schöne Alternative. Allerdings kommt diese aus medizinischen Gründen nicht für jede werdende Mutter infrage, bei der ein Kaiserschnitt durchgeführt werden soll. Zum Beispiel, wenn die Operation in Vollnarkose erfolgen muss“, erklärt Stephan Romanowski.
Für Chutikarn, Ralf und Davin Lederer war es der richtige Weg. „Es war wunderbar. Wir haben uns immer sicher und entspannt gefühlt. Ich bin sicher, es war die beste Entscheidung“, freut sich Chutikarn Lederer.