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Alle Kinder lernen sprechen – aber wie?

Familienministerium unterstützt Forschungsprojekt mit zwei Millionen Euro Sprachbildung und -Entwicklung im Kindergarten

Das Familienministerium des Landes NRW hat Prof. Dr. Birgit Leyendecker (Fakultät für Psychologie, Entwicklungspsychologie) rund zwei Millionen Euro für die Durchführung des Projektes „Sprachbildung und -Entwicklung im KitaAlltag“ (SEIKA-NRW) bewilligt. Zusammen mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) München soll ab September 2015 eine Evaluation zur Wirkung der unterschiedlichen Fördermaßnahmen sprachlicher Bildung von zwei bis sechsjährigen Kindern durchgeführt werden.

Sprachanfänger brauchen Anregungen

Alle Kinder lernen sprechen. Der Anregungsgehalt ihrer sozialen Umwelt hat jedoch einen entscheidenden Einfluss auf ihren Wortschatz. Auch die kommunikativen Kompetenzen der Kinder und ihre Fähigkeiten, auch komplexere Sprachinhalte zu entschlüsseln, sind betroffen. Die frühe sprachliche Bildung ist daher eine Kernaufgabe in der Elementarbildung. Das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport (MFKJKS) des Landes NRW stattet daher Einrichtungen, die einen hohen Anteil von Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf und/ oder zusätzlichen Sprachförderbedarf haben, mit mehr finanziellen Mitteln aus. Des Weiteren fördert das Ministerium die Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte im Hinblick auf alltagsbasierte Sprachbildung.

Systematische Studien fehlen

Bisherige Studien bescheinigen den Bundesländern ein beachtliches Engagement bei der frühen Sprachförderung, weisen aber gleichzeitig darauf hin, dass systematische Studien zur Untersuchung der Nachhaltigkeit bislang nur in Ansätzen vorliegen. Langfristiges Ziel des SEIKA-Projektes ist es zu erforschen, in welchem Maße die unterschiedliche Ressourcen, die das Ministerium den Kitas zur Verfügung stellt, dazu beitragen, dass sich die sprachlichen Kompetenzen der Kinder bis zum Übergang in die Schule deutlich verbessern.

Wissenschaftler untersuchen die Wirksamkeit der Maßnahmen

In einem ersten Schritt soll der Sprachförderbedarf von 2000 Kindern zwischen zwei und sechs Jahren erhoben werden. Im Frühjahr 2016 beginnt eine Längsschnittstudie. Sie verfolgt zwei Ziele: Erstens die Untersuchung des Wirkungszusammenhangs zwischen einer alltagsintegrierten Sprachförderung durch die pädagogischen Fachkräfte und der Sprachentwicklung der Kinder und zweitens die Untersuchung der Wirksamkeit der einzelne Förderinstrumente. Während der Verbundpartner DJI primär für die Rekonstruktion der Mittelverteilung und Mittelverwendung zuständig ist, untersuchen die Wissenschaftler der RUB vor allem die Wirksamkeit der Maßnahmen.

Dienstag, 1. September 2015