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Neues Programm „Babylotse“ für werdende Mütter

Die St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen setzt ab dem 01.04.17 in Kooperation mit dem Sozialdienst Katholischer Frauen Dortmund-Hörde e.V. das preisgekrönte Modellprojekt „Babylotse“ um. Ziel des Projektes ist es, für eine gesunde Kindesentwicklung Familien mit Unterstützungsbedarf frühzeitig zu erkennen und in das System der Frühen Hilfen überzuleiten. Durch eine persönliche Betreuung im Krankenhaus und eine individuelle Kontaktvermittlung sinken Zugangshemmnisse zu entsprechenden Angeboten und werden dadurch öfter in Anspruch genommen. Die Lotsenfunktion schließt die Lücke zwischen der Gesundheitshilfe und den sozialen Hilfesystemen. Das Angebot der Babylotsin ist kostenlos und freiwillig.

Erkennen, Erklären, Vernetzen – dies sind die Aufgaben der Babylotsinnen. Sylvia Milke ist Hebamme und arbeitet seit 27 Jahren im Kreißsaal der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen. Martina Schick ist Dipl.-Sozialarbeiterin und Mitarbeiterin des SkF. Als Babylotsinnen sind sie die Schaltstelle zwischen Müttern, die stationär in der Geburtsklinik entbinden, und den vielfältigen Angeboten des Netzwerks Frühe Hilfen in Hamm, aber auch zu weiteren psychosozialen Angeboten und kostenfreien Beratungs- und Entlastungsangeboten in Wohnortnähe.

Bei Interesse werden im vertiefenden Gespräch zur jeweiligen Lebenssituation passende Angebote empfohlen und die Frauen motiviert, die Unterstützung anzunehmen. Auf Wunsch vernetzen die Babylotsinnen die Mütter mit den Beratungsstellen und anderen Einrichtungen vor Ort. Ebenso sind die Babylotsinnen beim Ausfüllen von Behördenformularen oder bei der Suche nach Eltern-Kind-Gruppen, Hebammen oder Kinderärzten behilflich.

2016 wurden in der St. Barbara-Klinik insgesamt 757 Babys geboren. Nach Schätzungen der See-You-Stiftung, mit deren finanzieller Hilfe die Umsetzung dieses Projektes ermöglicht wird, liegt der Gesprächsbedarf mit einer Babylotsin bei ca. zwanzig Prozent aller entbundenen Mütter.

Das Konzept der Babylotsen stammt aus dem Marienkrankenhaus in Hamburg, wo es im Jahr 2007 eingeführt wurde. Durch die hohe Wirksamkeit des Konzepts haben bereits 20 weitere Kliniken das Programm Babylotse adaptiert. Prämiert wurde es unter anderem mit dem Springer Medizin Charity Award 2015 und dem Preis für Gesundheitsnetzwerker 2016.

„Das hohe Renommee des Hamburger Modellprojektes ermutigt uns, uns mit dem in Aussicht stehenden Wissenstransfer und einer Anschubfinanzierung auf diesen Weg zu begeben und das Programm Babylotse auf unsere Gegebenheiten zu übertragen“, so Frank Lohmann, Geschäftsführer der St. Barbara-Klinik Hamm GmbH. Die Personal-Finanzierung ist bis Ende 2018 durch die SeeYou-Stiftung mit insgesamt 8 Wochenstunden gesichert. Die Klinik und der SkF setzen aber bereits jetzt einen hohen Eigenanteil und weitere Stundenkontingente mit ein, um diesem Projekt einen guten Start zu ermöglichen. Für die Weiterführung dieser Familienhilfe und eine etwaige Stundenaufstockung werden zur Zeit Förderer gesucht. Als erstes hat bereits die Caritas-Stiftung Paderborn ihre Hilfe zugesagt.

Dienstag, 21. März 2017